matthias taube

 

 

 

 

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Penthesilea und die Stücke des Achill

Einer der tragischsten Liebesmomente in der Kunst ist Ausgangspunkt für dieses im Herbst 2010 begonnene Projekt. Im Theaterstück „Penthesilea“ von Heinrich von Kleist zerreisst aus Pflichtbewusstsein zum Kampf gegen die Griechen und zur Verhinderung der vermeintlichen Unterwerfung ihres Volkes die Amazonenkönigin Penthesilea den wehrlosen, sich ihr als Mann ausliefernden Geliebten Achill mit ihren Hunden in Stücke. Aus ihrer Raserei erwachend erkennt sie das nur Unglück produzierende System des ewigen Krieges und sich selbst als Mordwerkzeug. Sie schwört dieser Verpflichtung ab und folgt dem Geliebten in den Tod. 

Die Zeichnungen und Mischtechniken auf Holz und Papier sind Ausdrucksversuche der Zerrissenheit, die jeder intensiven Liebe inne wohnt. Liebe ist immer Widrigkeiten ausgesetzt. Liebende sind deshalb manchmal lieb, aber auch bösartig, selbstgerecht, verletzend und verletzlich. In den Bildern sollen Anmut und Hässlichkeit des Liebeslebens erkennbar werden.