matthias taube

 

 

 

 

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Hekate

Ein Werk-Zyklus, der die besonderen Kräfte und Fähigkeiten, die der gleichnamigen vorantiken Supergöttin zugeschrieben werden, zum Anlass für eine künstlerische Auseinandersetzung nimmt.

Hekate galt im antiken Griechenland als vielgesichtige Urgöttin der Übergänge zwischen Unterwelt, Diesseits und Himmel. Als Schwellengöttin war sie Begleiterin in das Leben, aber auch in den Tod. In der Spätantike entstand ihr bis heute in Europa wirkender Mythos als Göttin der Zauberer, Magier und Hexen.

Die Techniken umfassen großformatige Kohlezeichnungen auf Leinwand, Kugelschreiberarbeiten auf Papier und Druckgrafiken. Die überwiegend schwarz-weißen Werke zeigen figürliche Darstellungen von Naturphänomenen in magischen Landschaften.

Matthias Taube zu seinem Hekate-Zyklus: "Viele Bilder dieses Projektes sind betitelt als Hekate-Porträts. Dabei erinnern sie eher an Naturphänomene. Das ist Ausdruck meiner Ambivalenz gegenüber dem Glauben an die Natur erklärende Mythen, ohne gänzlich die mythische Gebundenheit des Menschen in Frage zu stellen. Ob nun Hekate als Hauptgöttin der Zauberer quasi als Vorbild für kraftvolle Künstler bezeichnet werden kann oder auch nicht, ist heute ohne Belang. Der Titel "Hekate!" verweist jedoch auf die Spannung, die ein Künstler auszuhalten hat in den Übergängen zwischen dem äußeren Schein und seinen Emotionen, um dazwischen die Realität bildnerisch ausdrücken zu können. Ernst Wilhelm Nay, dessen Werke zwischen 1945 und 1948 allesamt als "Hekate-Bilder" betitelt sind, spricht 1937 von dem Kunstwerk "als Gestalt des Seins, realer als jedes noch so realistische oder naturalistische Bild"*. Für mich liegt darin der Anreiz zur künstlerischen Arbeit und es ist gleichsam die Begründung für die enorme Bedeutung der Kunst."

*zitiert aus E.W. Nay Lesebuch. Selbstzeugnisse und Schriften 1931 - 1968. Bearbeitet von  M. Claeges. Köln 2002, S.14